Verfahren TRIBUT
Zur Berücksichtigung von Mautgebühren wird in klassischen Verfahren ein konstanter Zeitwert (value of time) angesetzt, womit im Prinzip die Kosten (Maut) in Zeit umgerechnet werden und die klassischen monokriteriellen Umlegungsverfahren direkt anwendbar sind.
Die Behandlung der Maut stellt eine Erweiterung dar, die in Visum durch Modellierung von Strecken- und/oder Flächenmaut in jedem statischen Gleichgewichtsumlegungsverfahren und der simulationsbasierten Umlegung (SBA) berücksichtigt werden kann. Darüber hinaus gibt es in Visum spezielle Erweiterungen: TRIBUT (als Erweiterung der Methode „Gleichgewicht“) und das TRIBUT-Lernverfahren (als Erweiterung der Methode „Lernverfahren“).
TRIBUT verwendet im Gegensatz zum klassischen Ansatz einen zufallsverteilten Zeitwert. Entsprechend rechnet TRIBUT sowohl in der Routensuche als auch in der Routenwahl mit zwei separaten Kriterien, nämlich mit Zeit und Kosten (bikriteriell).
Dieses Verfahren wird seit mehreren Jahren in Frankreich zur Beurteilung von privat finanzierten Autobahnen mit Maut-Bewirtschaftung eingesetzt. Es zeichnet sich gegenüber dem klassischen Ansatz durch eine deutlich realistischere Preis-Elastizität in der Benutzung von Mautstraßen aus.
Mautgebühren sind verkehrssystemspezifisch und können entweder für eine Strecke, für eine Streckenfolge oder geografisch abgegrenzte Gebiete definiert werden. Die Modellierung nicht-linearer Mautsysteme für Streckenfolgen stellt eine Besonderheit dar, die nur im Rahmen des TRIBUT-Lernverfahrens berücksichtigt werden kann.
Hinweis: Im Verzeichnis C:\Users\Public\Documents\PTV Vision\PTV Visum 2025/Examples finden Sie ein Anwendungsbeispiel zur Berücksichtigung der Maut in TRIBUT-Umlegungen. Das Beispiel PrT Assignment Tribut zeigt die Verwendung verschiedener Arten von Mautgebühren in Kombination mit TRIBUT-Umlegungen. |